Vermutlich ist nicht jeder zu 100 % auf eine Wirtschaftskrise vorbereitet. Das Wissen darum, was in solchen Zeiten zu tun ist, ist der Schlüssel zur Sicherung der Kontinuität Ihres Unternehmens. Von Finanzmanagern wird oft erwartet, dass sie diesen Veränderungsprozess anführen. Aber wie kann man in den Krisenmodus wechseln und dennoch einen kühlen Kopf bewahren? Es ist Zeit zu analysieren, aufzuräumen und neue Allianzen einzugehen sowie anders zu arbeiten.
Die Weltwirtschaft steuert auf eine Rezession zu, zumindest ist das die Befürchtung. Wirtschaftskrisen kommen recht häufig vor, in jedem Jahrzehnt der letzten 50 Jahren gab es mindestens 1 oder 2 Rezessionen: Eine Periode boomender Wirtschaftstätigkeit wird durch einen plötzlichen Rückgang beendet. Frühwarnsignale einer Rezession können zum Beispiel Geschäftsverluste , sinkendes Verbrauchervertrauen, rückläufige Aktienmärkte, Verkürzung der Lieferzeiten und steigende Arbeitslosenansprüche sein. Mit sinkendem Vertrauen sinkt auch die Nachfrage. Aber was bedeutet das für Ihr Unternehmen?
Eine Krise im Voraus zu erkennen ist nicht leicht, aber als Finanzmanager sollte man immer darauf vorbereitet sein. Von Finanzmanagern wird erwartet, dass sie die Rentabilität und Kontinuität des Unternehmens sichern und handeln, wenn Prognosen nicht eingehalten werden können. Wenn sich die Wirtschaft plötzlich dreht, können sich die Bedingungen jedoch sehr schnell ändern. Auf folgende Weisen können Sie sich in der Situation behaupten.
Prognosen analysieren und anpassen
Jede Rezession verläuft anders; einige Sektoren sind stärker von der Verlangsamung betroffen als andere. Wie wird sich die Krise auf das Ertragspotenzial auswirken? Welche Produktlinien oder Kundensegmente werden darunter leiden? Welche Lücke wird dadurch in der Jahresprognose entstehen? Wenn Sie die richtigen Daten finden, können Sie die Auswirkungen besser vorhersagen.
Tun Sie sich mit der Verkaufsabteilung zusammen und schauen Sie sich die Leitindikatoren an, wie die Anzahl der Angebotsanfragen, die Zeit bis zum Vertragsabschluss und die Abwanderung pro Segment. Stellen Sie digitale Dashboards mit wichtigen Informationen für das Managementteam bereit. Ersetzen Sie die Budgetierung durch eine kurzfristige Prognose und beginnen Sie mit der Planung von Korrekturmaßnahmen.
Befassen Sie sich mit Kosten und Liquidität
Wie immer gilt: „Cash is king“ – vielleicht gilt dies in unvorhersehbaren Zeiten sogar noch mehr. Wenn die Krise eintritt, können Einnahmequellen und Kreditlinien schnell versiegen. Daher sollten Sie Ihre Kostenbasis reduzieren, um die Liquidität zu wahren. Für die Kostenberichterstattung braucht das Team normalerweise einen Monat Zeit; es kann daher überwältigend sein, dies innerhalb eines Tages zu tun. Beginnen Sie mit drei einfachen Positionen:
❯ Bereits aufgelaufene Kosten
Tools zur Ausgabenverwaltung (wie SimpledCard) können einen Einblick in die tatsächlichen Kosten geben. Mit einem Knopfdruck erhalten Sie einen Echtzeit-Überblick über die Ausgaben pro Projekt oder Abteilung. Bei Bedarf können Sie die Budgets schnell einfrieren, während Sie die weitere Analyse abschließen. Dann sollten alle Ineffizienzen bereinigt und diskretionäre Kosten wie Verpflegung und unnötige Reisen reduziert werden.
❯ Kosten, die geplant und zugesagt sind
Erstellen Sie Listen für die verschiedenen Abteilungen mit wiederkehrenden Ausgaben sowie laufenden Abonnements und bitten Sie die Teams, nach nicht mehr verwendeten Online-Tools und Softwareprogrammen zu suchen. Informieren Sie sich über die Kündigungsfristen.
❯ Geplante, aber noch nicht gebundene Kosten, die Sie möglicherweise stoppen oder kürzen können
Arbeiten Sie z. B. mit der Marketing-Abteilung zusammen, um zu prüfen, wohin das Werbebudget geht. Lassen Sie schlecht laufende Anzeigen stoppen und fragen Sie, ob es Möglichkeiten für organische Reichweite gibt. Halten Sie Ihren Ton leichtfüßig, das kann sich sehr positiv auf das Verhältnis mit den anderen Teams auswirken.
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Stärken Sie interne Stakeholder
Bestehende Business Continuity Pläne (BCP) können eine sich schnell bewegende Krise möglicherweise nicht bewältigen. Der Schwerpunkt liegt auf einer angemessenen Reaktion auf die Situation. Beschreiben Sie die Verantwortlichkeiten und Maßnahmen, die für eine strukturierte Antwort ergriffen werden müssen. Täglich werden Informationen über neue Organisationsprozesse, aktuelle Zahlen und den Cashflow benötigt.
Dem Managementteam klare Optionen und Szenarien vorzulegen, ist ein Kapitel für sich. Dennoch ist nichts für die Atmosphäre schlimmer als ein top-down durchgesetzter Sparplan. Während Sie die Richtung vorgeben und klare Sparziele setzen wollen, sollten Sie den Rest der Belegschaft dabei unterstützen, kreative Lösungen für deren eigene Abteilungen zu finden. Treten Sie als Vermittler auf, stellen Sie einfache Listen oder Zusatzinformationen zur Verfügung, um anderen Abteilungen zu helfen, ihre eigenen Geschäftsentscheidungen zu treffen.
Schwerpunkt Partnerschaften
Ohne Kunden und Lieferanten kann kein Unternehmen existieren. Während Banken und staatliche Hilfen vorübergehend Linderung verschaffen, kann eine Rezession eine echte Chance für neue Allianzen mit neuen oder bestehenden Kunden und Lieferanten darstellen. Sprechen Sie mit Ihren Lieferanten, um herauszufinden, was sie tun können. So könnte es vorübergehend Spielraum für verzögerte Zahlungen geben und Sie können zu einer fairen Vereinbarung kommen. Vielleicht finden sie aber auch neue wertschöpfende Lösungen, die während oder nach der Rezession neues Marktpotenzial freisetzen können.
Dasselbe gilt für Kunden. In Krisenzeiten müssen Unternehmen ihren Wert unter Beweis stellen. Ziehen Sie Ihre Kunden zurate, indem Sie längerfristige Überlegungen über Verschiebungen in bestimmten Sektoren oder Produktlinien anstellen. Wie verschieben sich die Bedürfnisse Ihrer Kunden? Helfen Sie, soweit Sie können und regen Sie Ihre internen Teams dazu an, neue Vorschläge und Lösungen zu entwickeln. Schauen Sie nicht nur auf Ihren größten Kunden, sondern auf Ihren gesamten Kundenstamm. Selbst eine zufällige freundliche Geste kann eine neue, zukunftssichere Beziehung zu einem aufstrebenden Kunden bedeuten.
Lassen Sie eine gute Krise niemals ungenutzt verstreichen. Eine Rezession könnte der bestmögliche Zeitpunkt für das Einleiten von Veränderungen sein, weil sie Mängel ans Tageslicht bringt. Sobald das anfängliche Krisenmanagement funktioniert und Sie einen kühlen Kopf behalten, können Sie wieder mit dem Aufbau beginnen. Ziehen Sie längst überfällige Veränderungen in Betracht, wie die Digitalisierung von Arbeitsabläufen oder die Innovation von Geschäftsprozessen. Nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Netzwerk auf, tauschen Sie Erfahrungen mit Kollegen aus, und vielleicht können Sie von ihnen ein paar gute Ideen erhalten.
Gerade in unberechenbaren Zeiten wachsen wir meist zusammen.
Bleiben Sie bei Laune und viel Glück!
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Von SimpledCard
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